Unternehmens-Nachfolge

Möchten Sie so langsam kürzertreten, lockt vielleicht der Ruhestand? Stellt sich die Frage nach einer innerfamiliären Geschäftsübergabe? Sind Sie bereit, loszulassen und Verantwortung zu übergeben? Haben Sie (finanziell, psychologisch, zeitlich) vorgesorgt für Ihr Leben DANACH?

Sie spüren, dass es langsam aber sicher Zeit wird, dieses emotionale Thema anzupacken. Nehmen Sie die Unterstützung Ihrer Familie wahr? Oder sind gleichzeitig auch familiäre Konflikte zu bereinigen?

Dann sollten Sie jetzt handeln!

Generationswechsel im Unternehmen?

In jedem vierten Unternehmen in der Schweiz steht in den nächsten fünf Jahren ein Generationswechsel bevor. Zehntausende von Unternehmen müssen ihre Nachfolge regeln. Betroffen sind 400’000 Arbeitsplätze, was diskussionslos die Wichtigkeit von Familienunternehmen und von solchen Prozessen unterstreicht. Trotzdem schaffen es etwa 30% dieser Unternehmen nicht und müssen liquidiert werden. Der Prozentsatz der Fälle, in denen eine innerfamiliäre Nachfolgeregelung gefunden werden kann, hat sich in den letzten 30 Jahren von 70% auf 40% gesenkt, – Tendenz weiter sinkend. Unternehmer müssen somit Nachfolger immer mehr ausserhalb der Familie suchen. Umso glücklicher ist die Familie, wenn ein Sohn oder eine Tochter die Nachfolge antritt. Wussten Sie, dass eine Firmenübernahme eine interessante Alternative zur Gründung eines Unternehmens sein kann? Die Überlebensrate nach fünf Jahren beträgt bei übernommenen Firmen 95%, bei Neugründungen dagegen nur 50%. Die Nachfolgeregelung gehört zweifellos zu den schwierigsten Schlüsselaufgaben in einem Unternehmerleben. Weil hier die Themen Familie, Ökonomie und Emotionen zusammentreffen. Alle reden davon, die Nachfolgeregelung rechtzeitig in Angriff zu nehmen. Dafür gibt es natürlich gute Gründe. Die Praxis zeigt aber, dass der richtige Zeitpunkt oft verpasst wird. Zu spät ist es jedoch nie.

Challenge bei der Suche von Nachfolgern

Finden wir einen fähigen Nachfolger innerhalb der Familie? Ist er gut ausgebildet und hat er die nötigen charakterlichen Eigenschaften? Das Berechnen und Festlegen des Unternehmenswertes ist in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen. Meistens sind der Kaufpreis und die Art der Finanzierung gar nicht die höchsten zu überspringenden Hürden. Man bedenke realistischerweise, dass ein potentieller Käufer eines Unternehmens für sich ganz andere Prioritäten setzt als der Verkäufer. Beidseitig spielen jedoch nicht nur wirtschaftliche Aspekte eine Rolle. Ebenso gewichtig sind menschliche Aspekte, – die Motive, Ängste, Emotionen und die daraus möglicherweise resultierenden Konflikte. Die meisten Menschen verkaufen oder kaufen ein Unternehmen nur einmal in ihrem Leben.

Innerhalb der Familie ist es in diesen Veränderungssituationen von grosser Tragweite, wie sie bisher funktioniert hat. Wie man immer schon miteinander umgegangen ist, wie gleichberechtigt und auf Augenhöhe alle Familienmitglieder mitreden können. Auf welchem Niveau der gegenseitige Respekt und die Wertschätzung liegen. Ob in wichtigen Dingen schon immer offen, umfassend und transparent kommuniziert wurde. In patriarchisch geführten Unternehmen und Familien ist es in der Regel schwieriger, – aber nicht unmöglich.

Prozess hinter der Nachfolgeregelung

Vermeiden Sie überhöhte Erwartungen an den Verkaufspreis. Der Inhaber muss sich emotional vom Unternehmen lösen, ansonsten ist der Übergabeprozess gefährdet. Das Aufbauen von Vertrauen durch Transparenz ist matchentscheidend, unabhängig davon, ob der Nachfolger aus der Familie kommt oder nicht. Tauschen Sie sich offen aus über die Werte, Motivation, Überzeugungen und Befürchtungen. Das Unternehmen ist oft der Lebensinhalt des Patrons. Bei vielen fehlt die Balance zwischen Beruf und Familie. Unterschätzen Sie die Situation danach nicht. Die Chance, nach einiger Zeit in ein emotionales Loch zu fallen, ist gross. Der Zurücktretende braucht einen neuen Sinn im Leben. Der Übergabeprozess des Unternehmens geht meistens mit einem Bedeutungs- und Machtverlust einher. Aber es führt kein Weg daran vorbei.

Der zeitgerechten, offenen, ehrlichen und transparenten Kommunikation gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden kommt eine grosse Wichtigkeit zu. Vor und während innerfamiliären Übergabeprozesse sollen akute Konflikte frühzeitig erkannt, und unverzüglich angepackt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies unter dem Titel Systemisches Konfliktmanagement oder Wirtschaftsmediation geschieht.